In einem Artikel auf Seite 2 der am 23.08.2017 erschienenen TIPS ist in der Headline vom „Zankapfel Schotterabbau“ die Rede. Lesen Sie dazu die offizielle Stellungnahme von Johannes Arthofer:

Im Jahr 2000 hat unser Unternehmen für das Landesgut Bergheim ein Angebot abgegeben und dafür als Bestbieter den Zuschlag bekommen. Die Gründe im Ausmaß von 105ha fallen zu einem großen Teil auf Wälder und Auen, zirka die Hälfte der Flächen befindet sich südlich der Bundesstraße. Aufgrund der Abstandsbestimmungen zu baulicher Widmung sind etwa 43ha Abbau theoretisch möglich.

Artikel Tips Ausgabe 23.08.2017 / Copyright: Tips ZeitungsGmbH&CoKG – Author: Andreas Hamedinger / Bildnachweis: Johannes Arthofer

Das große gemeinsame Projekt würde sich gesamt auf 40 ha belaufen, allerdings würde es ca. 7ha Grund direkt beim Schloss Bergheim beinhalten, für den es seit 2014 einen Abbauvertrag mit der Landes-Immobilien GmbH gibt. Das Schloss Bergheim hätte dann einen direkten Seezugang, der auch von der Schule bereits während der Projektlaufzeit für Sportunterricht und Freizeit genutzt werden könnte. Südlich der Schule wäre im kleineren See ein beschilderter Lehrpfad entstanden, der bis zu den für die Natur errichteten Flachwasserzonen reichen würde. Der Park wäre somit stark aufgewertet worden und über eine kleine Bewirtschaftung mit einem Kiosk oder ähnlichem wurde spekuliert. Für Parkmöglichkeiten hätte es ausreichend Flächen gegeben, die an dem beliebig situierbaren öffentlichen Seezugang realisiert werden könnten. Leider konnte durch die betonte Ergebnisoffenheit der SPÖ-Fraktion keine gemeinsame Basis für das Projekt geschaffen werden. Mit jemandem zu verhandeln, der seine eigene Meinung nicht kundtut, kann zu keinem Ergebnis führen.

Woher der Schotter kommt: jeder Österreicher benötigt im Jahr 12 Tonnen mineralische Rohstoffe. Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus werden etwa 440to benötigt, für eine 80m² große Wohnung ca. 105 to. Die Flächennutzung für den Abbau beträgt österreichweit nur 0,05%. In Österreich sind wir in der glücklichen Lage, die Rohstoffe meistens vor Ort gewinnen zu können und diese durchschnittlich nicht mehr als 25km bis zum Endkunden transportieren zu müssen.

Wir liefern derzeit ca. 60% unserer Produkte ins Mühlviertel. Wir und unsere Mitbewerber bauen im südlichen Eferdinger Becken derzeit an mehreren Entnahmestellen (Linz, Alkoven, Fraham, Pupping, Hartkirchen, Eferding) ab. Feldkirchen und das restliche Mühlviertel werden also seit mehreren Jahren ausschließlich aus dem Raum Linz bzw. aus dem südlichen Eferdinger Becken mitversorgt. Im oberen Mühlviertel gibt es keinen Schotter, dafür liefert diese Region das kantige Material für den Straßenbau aus den Steinbrüchen.

Warum es plötzlich so schnell gehen muss: Für die Feldkirchner Badeseen wurde ein Mähschiff betrieben um das Pflanzenwachstum im Wasser zurückzudrängen und die Seen vor dem Kippen zu bewahren. Doch auf lange Sicht wirkt das Mähgut am Seeboden als Substrat und beschleunigt das Wachstum nur noch mehr. Daher hat sich das Land OÖ für eine Sanierung der Feldkirchner Badeseen entschieden, welche nicht mit einem konventionellen Nassabbau verwechselt werden sollte. Durch die dabei entstehende Eintiefung der Seen gelangt  weniger Licht bis zum Seegrund und durch das größere Temperaturgefälle zwischen Oberfläche und Seegrund zirkuliert das Wasser stärker wodurch die Wasserqualität steigt. Durch den vom Land erhaltenen Auftrag für diese Sanierung ist der Abbau in Bergheim für uns um über 10 Jahre später notwendig geworden.

Wir haben aber seit ungefähr sechs Jahren mit der Gemeinde Kontakt bezüglich des Abbaus und es wurde uns auch ausdrücklich versichert, dass insbesondere Herr Bürgermeister Allerstorfer hinter dem Projekt steht. Warum sich dessen Sicht auf das Projekt nun gewandelt hat, ohne dass sich irgendwelche Parameter geändert haben, ist uns nicht erklärlich.

Zuletzt möchte ich noch betonen, dass es für Anrainer keine Einbußen in der Lebensqualität in irgendeiner Form geben wird. Das Geschehen ist nur ganz am Anfang auf dem jetzigen Geländeniveau, kurz nach Beginn liegt der Abbau bereits 6m tiefer, ist von den Anrainern nicht zu sehen und die Lärmbelastung wird auch nicht steigen.

Betreffend der Sorge zum Trinkwasser kann ich nur versichern, dass eine behördliche Genehmigung für einen Kiesabbau nur dann erwirkt werden kann, wenn mit Sicherheit keine Beeinträchtigung von Wasserversorgungsanlagen (öffentliche und auch private Brunnen) gegeben ist.

Mag. Johannes Arthofer